Deutsch als Fremdsprache mit besten Aussichten – Förderprogramme des DAAD helfen bei der Karriere
Es
ist noch gar nicht so lange her, da war die Nachfrage nach
Deutschkursen noch rückläufig. Doch wegen der Euro-Krise strömen jetzt
Menschen aus dem Süden Europas in die Sprachkurse, um Deutsch zu
lernen. Nun mangelt es an Deutschlehrern, deshalb werden die Aussichten
für Studierende und Absolventen der Studiengänge Germanistik und Deutsch
als Fremdsprache immer besser. Der DAAD unterstützt mit einer Reihe von
Förderprogrammen.
Dem Mangel an Deutschlehrern können fertige Germanisten oder auch
Studierende durch Aufbaustudiengänge begegnen – gute Aussichten also für
alle, die sich als Lehrerinnen und Lehrer für Deutsch als Fremdsprache
engagieren wollen.
Doch zunächst ein Blick auf die Entwicklung: Weltweit wird in mehr
als 150 Goethe-Instituten Deutsch unterrichtet und die internationale
kulturelle Zusammenarbeit gepflegt. Diese können sich über Rekordzahlen
freuen, denn 2011 zählte das Goethe-Institut 235.000 Teilnehmer in
seinen Deutschkursen. Das waren 16.400 mehr als 2010. In der „
Wirtschaftszeitung Aktiv“
erklärt dazu Christoph Mücher, Pressesprecher des Goethe-Instituts in
München: „Wir geraten langsam an unsere Grenzen – räumlich wie
personell. Der Markt an guten Lehrern ist leer gefegt.“
Deutsch als Fremdsprache: Deutsch lernen, um im Beruf weiterzukommen
Es sind die besseren Berufsaussichten, die besonders in europäischen
Ländern die Arbeitslosen und Jugendlichen zum Deutschlernen motiviert.
Die Teilnehmerzahlen an den DaF-Kursen – so heißt in Fachkreisen Deutsch
als Fremdsprache – verzeichnen Steigerungsraten von 35 Prozent in
Spanien, 20 Prozent in Portugal und 14 Prozent in Italien. Auch in
Griechenland sind zehn Prozent mehr Deutschlerner dazugekommen.
Und auch die Zielgruppen haben sich geändert. Laut Mücher besuchen
inzwischen sehr viele Ingenieure und zahlreiche Mediziner die Kurse.
Oder auch Krankenpfleger, die in Deutschland händeringend gesucht
werden. In Lissabon gibt es für sie extra ein Seminar und sie lernen
gezielt für den Alltag im Krankenhaus. „Die jungen Leute kommen nicht,
weil sie Goethe und Schiller im Original lesen möchten, sondern weil sie
im Beruf weiterkommen wollen“, sagt Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des
Goethe-Instituts, gegenüber der
Financial Times Deutschland.
Deutschlehrer gesucht! Als DAAD-Lektor Deutsch als Fremdsprache unterrichten
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert die Deutsche
Sprache und die Germanistik im Ausland. Jedes Jahr vermittelt er etwa
500 Lektorinnen und Lektoren im Fach Germanistik/Deutsch als
Fremdsprache an Hochschulen in über 110 Ländern.
DAAD-Lektoren
unterrichten weltweit die deutsche Sprache und Literatur. Dazu gibt es
in einzelnen Ländern auch noch Lektorate für andere Fachrichtungen,
darunter Jura und Wirtschaftswissenschaften. Die Lektoren fungieren im
Ausland als Ansprechpartner für die komplexe Thematik DaF und natürlich
für Informationen zu den Förderprogrammen des DAAD.
Vom Lernen zum Lehren – Der Weg eines Algerischen Deutschlehrers
Deutschsprachige Studiengänge in Mittel- und Osteuropa und in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten
In Mittel- und Osteuropa (MOE) und in der Gemeinschaft Unabhängiger
Staaten (GUS) ist die deutsche Sprache wichtig für Wirtschaft und
Wissenschaft. Daher fördert der DAAD an Hochschulen in dieser Region
Fachstudiengänge für Deutsch als Fremdsprache. Das Programm heißt
entsprechend:
„Deutschsprachige Studiengänge (DSG) in MOE/GUS“. Diese werden in Zusammenarbeit mit deutschen Partnerhochschulen organisiert.
Deutsch als Verkehrs- und Wissenschaftssprache soll mit Hilfe dieses
Programms in der Region MOE/GUS gefestigt werden. Doch das Programm hat
noch ein weiteres Ziel: Die DSG sollen die Partneruniversitäten bei
ihrer Reform der Lehrpläne unterstützen. Schließlich ist das Ziel,
Absolventen auszubilden, die zusätzlich zu ihrer Fachausbildung auch
gute Deutschkenntnisse haben und in der Region MOE/GUS kompetente
Ansprechpartner für deutsche Firmen und Organisationen sind.
Germanistische Institutspartnerschaften zur Stärkung der deutschen Sprache und das Vladimir-Admoni-Programm
Interessant für Germanisten sind auch die
Germanistischen Institutspartnerschaften (GIP),
die es seit 1993 gibt. Zu Beginn lag ihr regionaler Schwerpunkt in
Mittel- und Osteuropa und den Ländern der GUS. Projekte in Asien,
Lateinamerika und Afrika werden inzwischen auch gefördert. Das
GIP-Programm hat – in Verbindung mit anderen Programmen und Initiativen –
das ehrgeizige Ziel, die Sprache Deutsch überall auf der Welt zu
stärken. Dafür entwickeln die Germanistischen Institutspartnerschaften
Lehrinhalte und -formen an den Lehrstühlen für Germanistik und Deutsch
als Fremdsprache an den ausländischen Universitäten.
Für graduierte Nachwuchswissenschaftler mit einem guten Master- oder
vergleichbarem Abschluss bietet das Vladimir-Admoni-Programm ein
interessantes Stipendium: Der DAAD unterstützt sie bei ihrer Promotion
und das Programm soll ihnen eine wissenschaftliche Karriere an ihrer
Hochschule ermöglichen. Das Sur-Place-Stipendium gilt für maximal drei
Jahre, wobei Kurzaufenthalte an der deutschen Partnerhochschule
vorgesehen sind.
Deutsch als Fremdsprache schon in der Schule
Weltweit gibt es 140 Deutsche Auslandsschulen in 70 Ländern, an denen
circa 20.000 deutsche und 58.000 nicht-deutsche Schüler unterrichtet
werden.Hier kommt die
BetreuungsInitiative Deutsche Auslands- und PartnerSchulen (BIDS) ins Spiel. Sie hilft den deutschen Hochschulen, Netzwerke zu PASCH-Schulen im Ausland aufzubauen.
PASCH steht für „Schulen: Partner der Zukunft".
Sofern die Schulabgänger ein Studium in Deutschland planen, sollen sie
einen erleichterten Übergang zum Studium bekommen.Schon während der
Schulzeit gibt es studienvorbereitende Maßnahmen und Beratung bei der
Bewerbung. Besonders während der ersten zwei Semester benötigen und
bekommen sie eine intensive Begleitung.
Probestudienwochen für fortgeschrittene Schülerinnen und Schüler sind
ein wichtiger Bestandteil von BIDS. Außerdem gibt es
„Motivationsstipendien“ für das erste Studienjahr.Schließlich sind
Kontaktreisen sowohl von Hochschulangehörigen an die jeweiligen
Partnerschulen wie auch in die Gegenrichtung möglich.
http://crixus.pl