Der 1. Mai – Ein Feiertag mit vielen Gesichtern
Der Winter 2012/2013 war in Deutschland außergewöhnlich lang und kalt. Daher freuen sich die Menschen in diesem Jahr umso mehr auf den Frühling. Der 1. Mai ist dabei ein ganz besonderer Tag: Mit vielen bunten Traditionen feiern die Deutschen an diesem Maifeiertag den Beginn der wärmeren Jahreszeit und vertreiben die letzten Spuren der dunklen Monate.
Tanz in den Mai
Schon am Vorabend des 1. Mai geht es los. In vielen Regionen Deutschlands stellen die jungen Männer in der Nacht einen sogenannten Maibaum vor die Fenster ihrer Freundinnen. Meistens sind dies junge Birken, die mit bunten Bändern geschmückt werden. Dazu gehen die jungen Männer in die Wälder und schlagen die Birken dort selbst – unter strenger Aufsicht der Förster. Übrigens: in Schaltjahren (also Jahren, in denen der Februar 29 Tage hat), sind es die jungen Frauen, die ihren Liebsten einen Maibaum oder ein Maiherz widmen. Am 30. April gibt es in Dörfern und Städten zahlreiche Tanzveranstaltungen, den sogenannten „Tanz in den Mai“. Dies können eher traditionelle Feste sein, es gibt aber auch immer mehr Clubs, die Mai-Partys veranstalten.
Maitanz, Maibowle und Maistreich - Traditionen am Maifeiertag
Von Region zu Region unterscheiden sich die Traditionen am 1. Mai sehr. Neben dem Maibaum gibt es beispielsweise die Wahl einer Maikönigin und eines Maikönigs. Dies ist besonders in den Dörfern und Gemeinden des Rheinlands eine wichtige Sache und wird sogar in den Zeitungen veröffentlicht. In Baden-Württemberg verübt man Maistreiche, bei denen zum Beispiel öffentliche Brunnen und Denkmäler in Papier verhüllt werden. Auf der Webseite der Deutschen Welle (DW) finden Sie einige Fotos der verschiedenen Bräuche in der Galerie „Hexentanz und Feuersprung - Bräuche im Mai“.
Maibaum: Er wird mit bunten Bändern und Kränzen geschmückt und auf einem zentralen Platz aufgestellt: Der Maibaum ist in vielen deutschen Dörfern eine feste Tradition. Häufig dient er auch als Liebesbeweis. Junge Männer stellen ihn vor den Häusern ihrer Freundinnen auf. Quelle: DW (c) picture-alliance/Helga Lade
Nicht nur zum Feiern: der Tag der Arbeit
Für viele Deutsche ist der 1. Mai aber nicht nur der Tag von Tanz und Tradition, sondern ein wichtiges gesellschaftliches Datum. Schon seit Ende des 19. Jahrhunderts wird der Tag zum Anlass genommen, für die Rechte der Arbeitnehmer zu demonstrieren und auf Missstände hinzuweisen. Besonders der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) organisiert jedes Jahr große Aktionen und nutzt die Gelegenheit, Arbeitsmarktthemen in das öffentliche Interesse zu bringen. Hintergrundinformationen zur Geschichte des 1. Mai als Kampftag der Arbeiterschaft finden Sie auf der Webseite des DGB.
Die Demonstrationen zum 1. Mai verlaufen zum allergrößten Teil friedlich. Allerdings gibt es leider auch Ausnahmen: In Berlin-Kreuzberg kommt es in der Nacht zum 1. Mai seit 1987 regelmäßig zu Ausschreitungen, bei denen Autos und Gebäude in Brand gesteckt werden.
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