Talent Manager sichern langfristig die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen
Es
ist die Aufgabe der Talent Manager, seltene Talente zu finden und an
das Unternehmen zu binden. Denn hochqualifizierte Mitarbeiter sind für
bestimmte Aufgaben in einem Unternehmen und damit für den
Unternehmenserfolg extrem wichtig.
The War for Talent – der Wettbewerb um qualifizierte und talentierte
Mitarbeiter verschärft sich. Denn in den westlichen Industrieländern
fehlt es an leistungsstarken Nachwuchskräften mit überdurchschnittlichen
Fähigkeiten. Hier führt der demografische Wandel zu einem Mangel an
qualifizierten Fach- und Führungskräften, beispielsweise
Top-Performern oder
High Potentials. Der Talent Manager begegnet diesem Mangel durch gezielte Personalgewinnungs- und Personalbindungsmaßnahmen.
Was genau macht der Talent Manager und was bewirkt er? Talent Management als besondere Form des strategischen
Human Resource Managements
(HRM) beinhaltet vor allem drei wesentliche Faktoren: die Gewinnung,
die Förderung sowie die Bindung talentierter Menschen außerhalb und
innerhalb des eigenen Unternehmens. Durch die Arbeit der Talent Manager
werden die
Mitarbeiterfluktuation gesenkt,
Vakanzen und
Kosten für die Personalbeschaffung verringert sowie die Attraktivität
des Arbeitgebers erhöht. Talent Manager verschaffen den Unternehmen
damit Wettbewerbsvorteile.
Externes Talent Management: Globaler Wettbewerb um Talente verschärft sich
Talent Manager arbeiten häufig außerhalb des eigenen Unternehmens.
Sie identifizieren vielversprechende Mitarbeiter auf dem externen
Arbeitsmarkt. Dann treten sie mit diesen in persönlichen Kontakt und
bauen eine dauerhafte Beziehung zu ihnen auf (Active Sourcing). Vor
allem große Firmen wie IBM setzen beispielsweise auf qualifizierte
Fachkräfte aus Indien und China. Schon jetzt kommen etwa 13 Prozent der
IBM-Mitarbeiter, die einen mathematisch-naturwissenschaftlichen
Hintergrund haben, aus den genannten Ländern.
Talentpotential in den Unternehmen: Die Lösung liegt oft ganz nah!
Ebenso wichtig wie die externe ist aber auch die unternehmensinterne
Identifizierung und Entwicklung von Talenten. Denn „die meisten
Potenziale schlummern im Unternehmen selbst. Aus diesem Grund ist es
besonders wichtig, die internen Talente zu identifizieren und gut zu
managen“, sagt Wolfgang Witte, Geschäftsführer von
Perbit Software.
Dies geschieht im Rahmen sogenannter Talent Review Meetings, bei denen
Talent Manager Leistung und Potential der Mitarbeiter einschätzen. Auch
Jana Höhnke, Leiterin Marketing bei
Exact Software,
denkt in diese Richtung: „Unternehmen sollten sich nicht nur auf
externe Bewerber konzentrieren, sondern auch die Talente vorhandener
Mitarbeiter erkennen und ausschöpfen. Eine gezielte Karriereförderung
von Potenzialträgern ist das beste Instrument, Talente an das
Unternehmen zu binden.“
Talent Management: Paradigmenwechsel in den BRICS-Ländern
Durch eine stetige Zunahme des weltweiten Wettbewerbs um Talente
zeichnen sich vor allem in den BRICS-Ländern (Brasilien, Russland,
Indien, China und Südafrika) neue Entwicklungen ab. Netzwerke und
internationale Kommunikation gewinnen an Bedeutung und es wird
notwendig, weniger in Hierarchien zu denken. Neue Arbeitsformen führen
zu vermehrter Projektarbeit, es gibt offenere
Beschäftigungsverhältnisse, Frauenförderung oder die Möglichkeit, im
Homeoffice zu arbeiten. Also mehr Freiheit, aber auch größerer
Verantwortung für den Einzelnen. Hierdurch haben neue Ideen und
Innovationen eine größere Chance.
Unternehmen achten immer stärker darauf, die Leistungsfähigkeit ihrer
besten Kräfte nicht nur zu nutzen, sondern auch zu entwickeln und zu
erhalten. Neue Wege beim Talent Management beschreitet beispielsweise
das Unternehmen Siemens: Die Software SuccessFactors wird für 420.000
Siemens-Anwender in 80 Ländern und 20 Sprachen eine einheitliche
Plattform zur Verfügung stellen, über die alle Mitarbeiter vernetzt
arbeiten werden. Die SuccessFactors-Lösungen werden anstelle der bisher
genutzten Talent-Management-Systeme eingesetzt und bilden die Grundlage
für die kommende strategische Talent-Management-Entwicklung bei Siemens.
Qualifikation eines Talent Managers
Für den Erfolg der Talent Manager ist es wichtig, dass sie über die
entsprechenden Kompetenzen verfügen und die relevanten Key Performance
Indicators (Leistungskennzahlen des Unternehmens) kennen. Zudem müssen
die Unternehmenskultur und das Human Resource Management auf die
Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit ausgerichtet sein, und damit auf das
eigentliche Ziel von Talent Management – das Talent.
Zu den zentralen Faktoren eines erfolgreichen HRM, das ein
ausgewogenes Verhältnis von externem und internem Talent Management
beinhaltet, zählen unter anderem die Fähigkeit, die Potentiale der
Mitarbeiter einzuschätzen, die Bereitschaft zur Differenzierung der
Leistungsbeurteilungen, die Transparenz der Systeme (Talent Pool), die
Individualisierung der Karrierewege und Teamorientierung. Wurden
potentielle Kandidaten identifiziert und erfolgreich für das Unternehmen
gewonnen, gilt es, die neuen Mitarbeiter durch sogenanntes
intelligentes Onboarding schnell einzuarbeiten und ihre Motivation
nicht nur zu erhalten, sondern auch zu steigern. Dies lässt sich etwa
mit Hilfe geeigneter IT-Lösungen, e-Learning und Social Media erreichen.