Weltweit berühmt: Das Reinheitsgebot für deutsches Bier von 1516
„Hopfen und Malz, Gott erhalt`s!“ – diese deutsche Redensart spielt auf die Grundzutaten bei der Herstellung von Bier an. Sie wurden im Jahr 1516 im bayerischen Ingolstadt im sogenannten „Reinheitsgebot“ festgeschrieben. Das Reinheitsgebot schreibt vor, dass zur Herstellung von Bier „nichts als allein Gerste, Hopfen und Wasser zu verwenden sei“. Die Bedeutung der Hefe war damals noch nicht bekannt und wurde später hinzugefügt. Das Reinheitsgebot galt zunächst nur für das Herzogtum Bayern, wurde jedoch nach und nach von den deutschen Ländern übernommen und ist seit 1906 geltendes Recht in ganz Deutschland.
Die Kunst des deutschen Bierbrauens nach dem Reinheitsgebot
Über die Jahrhunderte hat sich aus dem Reinheitsgebot eine weltweit beachtete Braukunst entwickelt: Aus nur vier natürlichen Zutaten entsteht heute in über 1.300 deutschen Brauereien eine weltweit einzigartige Vielfalt von über 40 verschiedenen Biersorten (Alt, Pils, Kölsch etc.) und rund 5.000 einzelnen Biermarken wie Veltins, Krombacher und Bitburger. Dr. Hans-Georg Eils, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, und Friedrich Düll, Präsident des Bayerischen Brauerbundes, sind der Meinung: „Wenn Deutschland bis heute unangefochten als Biernation gilt, dann ist dies dem Reinheitsgebot zu verdanken.“
Reinheitsgebot für Bier soll Weltkulturerbe werden
Das Reinheitsgebot sorgt also nicht nur für die Erhaltung einer traditionellen Handwerkstechnik, des Bierbrauens, sondern gilt auch als ältestes, heute noch gültiges Lebensmittelgesetz der Welt.
Daraus zu folgern, dass das Reinheitsgebot schon im 16. Jahrhundert zum Wohle der Verbraucher erlassen wurde, um sie vor gesundheitsgefährdenden Zutaten zu schützen, führt Günter Thömmes aber zu weit. Der Brauereibesitzer mit zwei Brauereiausbildungen hat 20 Jahre die Welt „in Sachen Bier“ bereist und stellt fest: „Die Motivation, die hinter dem Reinheitsgebot stand, diente in erster Linie dem Fernhalten unerwünschter Konkurrenz und größeren Profiten. Den spätmittelalterlichen Herrschern ging es nicht um Verbraucherschutz oder Gesundheitsbewusstsein.“
Die meisten heimischen Brauer sind heute natürlich stolz auf das uralte Reinheitsgebot für Bier und möchten es sogar als Weltkulturerbe verankern. Einen entsprechenden Antrag reichte der Deutsche Brauer-Bund bei der UNESCO ein. Entschieden wird im Jahr 2016, pünktlich zum 500-jährigen Jubiläum des Reinheitsgebots.
Deutschland für schmackhaftes Bier berühmt
Im Ausland ist die Nachfrage nach deutschem Bier hoch. An der Spitze der Exportmärkte stehen Italien, Frankreich und die Niederlande. „Ermutigende Trends” sehen die deutschen Brauer aber auch in China und den USA. „Bier ist Deutschland“, so sehen es Menschen im Ausland häufig. Und da die Deutschen ihr Bier tatsächlich so sehr lieben, feiern sie am 23. April jeden Jahres den Tag des deutschen Bieres.
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