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Der einsame Radler
Auf dem Weg von Bremen zum Bodensee
von Günter W. Hohenester
Es gibt viele Ursachen und Gründe für eine lange, einsame Radtour. Einige finden sich im Inneren eines Menschen, andere wirken von außen auf ihn ein.
Die äußere Ursache, die mich dazu bewegte mein Glück auf dem Sattel eines Fahrrads zu suchen, war eine ungewöhnliche, beinahe tragische. Mein Leben hatte sich verändert. Zum ersten Mal seit mehr als zehn Jahren hatte ich tagsüber für private Dinge Zeit.
Ich hatte Zeit! - Auch wochentags. Ich konnte die Sonne genießen, konnte mich einem halb vergessenen Hobby widmen: Konnte mich aufs Rad setzen, konnte hinausfahren, die Umgebung erkunden, Radwanderwege testen. Es war herrlich. Mein Leben gewann einen Hauch von Freiheit. Aber es war nicht die volle Freiheit. Denn abends musste ich umkehren, musste zurück nach Hause. Zuerst störte es mich nicht. Es war ja auch selbstverständlich. Dann aber, an einem dieser strahlenden Sommertage im April, an dem die Sonne vom wolkenlos blauen Himmel brannte, irgendwo auf dem Radweg neben einer Landstraße, stellte ich mir vor, wie es wäre nicht umzukehren, nicht zurückzufahren, sondern den Weg fortzusetzen, weiter und weiter zu radeln, mich von meinen Gewohnheiten, dem Alltag, der langweiligen Routine zu lösen, mich davon freizumachen - frei zu sein.
Der Gedanke war faszinierend. Er ließ mich nicht mehr los. Ich entschloss mich, einen Versuch zu wagen.
Leider muss die Freiheit in einem sozial geordneten Leben geplant werden, darf, wie die Liebe in einem solchen Leben, nicht ziellos sein, darf Grenzenlosigkeit nur ahnen lassen, muss aber Grenzen wahren. Also stand zuerst Planung auf dem Programm.
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